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Szerző: Florian Zieboll
Dátum:  
Címzett: dng
Tárgy: Re: [DNG] Quick start guide to uprading to Devuan and, configuring minimalism
On Mon, 21 Dec 2015 11:51:07 -0000
"dev1fanboy" <devuanfanboy@???> wrote:

> Aha, yeah I can see there's something going on with it now that I've
> checked.
>
> Could you send the file in an attachment again?


Here's the file. The change suggested in my other mail is already
implemented (and two more details changed in the first paragraph).

Ein kurzer Leitfaden zum Umstieg auf Devuan und der Konfiguration von Minimalismus


Viele Leute bei Devuan reden von Minimalismus und manche werden sich fragen, ob sie auf Devuan umsteigen können. Die Antwort ist: Ja. Du kannst zu Devuan wechseln und davon ausgehen, dass der 'stable'-Ableger nahezu problemlos läuft. Der ist bislang zwar nicht als 'stable' angekündigt, wie Du vielleicht auf devuan.org mitbekommen hast jedoch weitaus besser als Alpha-Qualität. Zur Zeit bin ich noch ein wenig am experimentieren, bevor ich dann einen umfassenderen Leitfaden zum Umsteigen, Installieren und weiteren Minimalisieren von Devuan schreiben werde. Bald kann ich hoffentlich ein Wiki für diese ganzen Informationen und mehr anlegen, aber jetzt will ich das für alle die ihr System umrüsten oder weiter minimalisieren möchten erstmal so veröffentlichen.


Los geht's!


1) Upgrade von Debian zu Devuan 'stable' (Jessie 1.0)

Du kannst sowohl von Debian Wheezy als auch von Debian Jessie zu Devuan Jessie 1.0 umsteigen. Mit anderen Ablegern bist Du vorerst auf Dich allein gestellt. Bis zur offiziellen Veröffentlichung von 'stable' empfehle ich, Upgrades auf Devaun 'testing' (Ascii) zu vermeiden.

Zuerst öffne ein Terminal, tippe

user@debian:~$ sudo -s

und gib Dein Nutzer-Passwort ein.

Oder, falls sudo nicht zur Verfügung steht:

user@debian:~$ su

und gib Dein Root-Passwort ein.

Jetzt können wir mit den Upgrade loslegen. Damit apt die Pakete nur vom (derzeit einzigen) Devuan-Spiegelserver bezieht, musst Du die 'sources.list' editieren:

root@debian:~# nano /etc/apt/sources.list

Kommentiere ALLE vorhandenen Zeilen in der 'sources.list' aus und füge den Devuan-Spiegelserver mit dem Ableger Jessie (stable) hinzu. Das sollte dann ungefähr so aussehen:

#deb http://ftp.us.debian.org/debian wheezy main
deb http://packages.devuan.org/merged jessie main

Nun müssen wir den Devuan-Schlüsselbund aus dem Repository laden, um Pakete authentifizieren zu können:

root@debian:~# apt-get update
root@debian:~# apt-get install devuan-keyring

Viele die zu Devuan wechseln werden hoffen, dadurch dem Systemd-Netz zu entkommen – falls das auf Dich zutrifft, musst Du zunächst das Init-System festlegen. Ich werde in diesem Beispiel SysV-Init verwenden, weil ich das bereits getestet habe – falls vorhanden, wird Systemd-Init dabei entfernt:

root@debian:~# apt-get install sysvinit-core

Beim Upgrade von Debian Wheezy wird das 'base-files'-Paket automatisch installiert, es wurde jedoch berichtet, dass es manuell ausgewählt werden muss, falls Du von Jessie her umsteigst. Wie auch immer, tun wir es einfach:

root@debian:~# apt-get install base-files

Starte das System-Upgrade mit:

root@debian:~# apt-get dist-upgrade

Abhängig von Deiner Internetverbindung kann das jetzt eine Weile dauern, Zeit für ein Getränk!

Wenn dann alles durchgelaufen ist, bist Du Nutzer von Devuan GNU/Linux 1.

Jetzt könntest Du noch ein wenig aufräumen (optional):

root@devuan:~# apt-get autoremove --purge
root@devuan:~# apt-get autoclean

Der erste Befehl entfernt alle 'verwaisten' Abhängigkeiten Deiner vorherigen Installation samt aller überflüssigen Konfigurationsdateien dieser Pakete. Ich empfehle diesen Schritt ausdrücklich als gute Sicherheits-Praxis. Der zweite Befehl löscht alle Pakete aus dem Cache, außer denen, die auf dem laufenden System noch installiert sind, und gibt so etwas Festplattenplatz frei.

Jetzt solltest Du noch einen Neustart machen, um auch den Kernel von Devuan zu nutzen:

root@devuan:~# reboot

Falls während des Upgrades Gnome deinstalliert worden sein sollte: Keine Panik! Das liegt daran, dass Gnome von Systemd abhängt und Du Dich zuvor für SysV-Init entschieden hast. Devuans Standard-Desktopumgebung ist XFCE:

root@devuan:~# apt-get install xfce4

Überprüfe, ob Du die Desktopumgebung starten kannst:

root@devuan:~# su - dein_nutzername
user@devuan:~$ startxfce4

Falls alles klappt, kannst Du nun gefahrlos einen Display-Manager für den nächsten Neustart installieren:

root@devuan:~# apt-get install slim


2) Minimalismus des Systems konfigurieren

Ein Minimalisten-Kollege von #debianfork (der vorläufig ungenannt bleiben soll, bis ich mit ihm gesprochen habe) gab mir einen Tipp, der es ermöglicht, Dein System auf äußerst geschickte Weise zu entschlacken. Das ist völlig optional und kann sowohl vor, als auch nach dem Upgrade geschehen. Wir werden apt so einrichten, dass es alle von Debian/Devuan 'empfohlenen' Pakete ignoriert, weil die Mehrzahl dieser Pakete auf dem System oft keinen Sinn macht. Es gibt einige wenige Ausnahmen, in denen die Installation dieser Empfehlungen sehr sinnvoll ist – darum werden wir uns ebenfalls kümmern.

Zuerst benutzen wir einen Editor um die nötigen Änderungen vorzunehmen:

root@devuan:~# nano /etc/apt.conf.d/01lean

Ergänze die folgenden Zeilen:

APT::Install-Suggests "0";
APT::Install-Recommends "0";
APT::AutoRemove::SuggestsImportant "false";
APT::AutoRemove::RecommendsImportant "false";

Drücke gleichzeitig die Tasten 'Strg' und 'x' um zu speichern und das Programm zu verlassen.

Nun werden wir rückwirkend alle 'empfohlenen' Pakete entfernen, zusammen mit jeglichen 'vorgeschlagenen', die Du mitinstalliert haben könntest. Passe die obigen Zeilen entsprechend an, falls Du entweder 'empfohlene' oder 'vorgeschlagene' Pakete behalten möchtest. Bevor wir weitermachen, werden wir das Paket 'ca-certificates' und, falls installiert, auch 'isc-dhcp-common' von der Deinstallation ausschließen. Das Paket 'ca-certificates' enthält die SSL-Zertifikate der Zertifikate ausstellenden Autoritäten, die Du natürlich auf jedem System mit einem Webbrowser haben willst (falls Dir das nichts sagt, benötigst Du es). Das Paket 'isc-dhcp-common' kümmert sich um die automatische Netzwerkkonfiguration per DHCP beim Start des Systems (siehe 'man 5 interfaces') – falls Du nicht weißt, was das bedeutet, wirst Du dieses Paket wohl ebenfalls brauchen.

root@devuan:~# apt-get install ca-certificates isc-dhcp-common

Dies markiert die Pakete als 'manuell installiert', so dass sie nicht entfernt werden. Falls Dich ein Dialogfenster dazu auffordert, das 'ca-certificates'-Paket zu konfigurieren, solltest Du Dich dafür entscheiden, neuen Zertifikaten immer zu vertrauen, damit Du sie nicht alle manuell auswählen musst.

Nun müssen nur noch die ausgewählten Pakete entfernt werden:

root@devuan:~# apt-get autoremove --purge

Die nun 'verwaisten' empfohlenen und vorgeschlagenen Pakete werden rückwirkend entfernt, was das System etwas schlanker macht. Ungenutzte Konfigurationsdateien dieser Pakete werden ebenfalls entfernt. Überprüfe die Liste der zu entfernenden Pakete bevor du fortfährst und mache Notizen zu Paketen die Du eventuell behalten möchtest, so das Du sie anschließend wieder installieren kannst (siehe 'man apt-get' für Details).

Ein paar optionale Aufräumarbeiten:

root@devuan:~# apt-get autoclean

Jegliche überflüssigen Pakete werden damit aus dem Cache entfernt.


3) Wie sieht es mit dbus aus?

Leider ist XFCE von dbus abhängig, wie auch viele andere Pakete. Es gibt verschiedene Wege, dbus zu entfernen, aber Du wirst Kompromisse eingehen müssen:

Eine schnelle Übersicht von Fenster-Managern, die nicht von dbus abhängen:

fluxbox
blackbox
openbox
fvwm
fvwm-crystal
icewm

Als grafischen Webbrowser empfehle ich Iceweasel, Dir könnten auch folgende gefallen:

epiphany
links2
dillo

Zum Beispiel:

root@devuan:~# apt-get install fluxbox bbkeys menu iceweasel
root@devuan:~# apt-get purge dbus

Bevor Du weitermachst, schaue Dir die Liste der zu entfernenden Pakete sorgfältig an, um sicherzustellen, dass Du das wirklich willst.

Melde Dich an Deinem Nutzerkonto an, definiere Deinen Fenster-Manager in der xinit-Datei und starte den X-Server:

root@devuan:~# su - dein_nutzername
user@devuan:~$ echo "exec fluxbox" > .xinitrc
user@devuan:~$ startx

Nun kannst Du Dich nach jedem Systemstart an der Konsole anmelden und 'startx' eingeben. Informationen zu Display-Managern werden folgen – für's erste musst Du jedoch selber recherchieren, falls Du einen brauchst.

Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass beim Entfernen von dbus auch das Paket 'gvfs' deinstalliert wurde, das zum automatischen Einhängen von USB-Laufwerken genutzt wird. Das war zu erwarten, da es von dbus abhängig ist. Als einfache Alternative zum USB-Automounting kannst Du Deinen Nutzer zur Gruppe 'disk' hinzufügen und die möglichen Einhängepunkte in der Datei 'fstab' definieren. Dann kannst Du USB-Laufwerke ganz einfach einhängen. Nach zusätzlichen Experimenten zum Thema Automounting und grafische Datei-Manager könnten hier einst weitergehende Informationen auftauchen.

root@devuan:~# adduser yourusername disk
root@devuan:~# cp /etc/fstab /etc/fstab.backup
root@devuan:~# nano /etc/fstab

Am Ende von fstab füge einfach die folgenden Zeilen hinzu:

/dev/sdb1        /media/usb0    auto    user,noauto    0 0
/dev/sdc1        /media/usb1    auto    user,noauto    0 0


Hierbei ist wichtig, dass der 'user'-Modus definiert ist, der es Deinem Nutzer ermöglicht das Laufwerk einzubinden, was üblicherweise nur dem Root-Nutzer erlaubt ist. Die Option 'noauto' legt fest, dass das Dateisystem beim Starten nicht automatisch eingehängt wird. Siehe 'man 5 fstab' für mehr Details.

All das geht von einem System mit einer einzigen Festplatte aus. Bei Dir könnten die Einhängepunkte anders sein: Falls bei Dir /dev/sdb1 oder /dev/sdc1 bereits in fstab schon eingetragen sind, musst Du die neuen Zeilen entsprechend ändern. Wenn dann alles korrekt ist, kannst Du mit 'Strg' und 'x' speichern und den Editor beenden.

Um die Einhängepunkte zu erstellen:

root@devuan:~# mkdir /media/usb0
root@devuan:~# mkdir /media/usb1

Nun solltest Du Dein(e) USB-Laufwerk(e) anschließen und schauen, ob es klappt:

user@devuan:~$ mount /media/usb0
user@devuan:~$ mount /media/usb1

Und zum wieder aushängen:

user@devuan:~$ umount /media/usb0
user@devuan:~$ umount /media/usb1


--


Das war's: Ein Devuan im Retro-Stil, das nichtmal so daneben wäre, wenn nicht Systemd, dbus und andere Spinnereien den GNU/Linux-Trend angeben würden.

Wie Du siehst, läuft die Umstellung zu einem Devuan im Hier und Jetzt sehr glatt und nicht viel anders, als ein einfaches Upgrade Deines Debian-Systems. Mit etwas mehr Aufwand kommst Du zu einem vernünftigen minimalistischen System und kannst sogar dbus entfernen, wenn Du möchtest.


Viel Spaß mit Devuan!